Peter Bichsel   Fine Books

Carion, Johann u. Philipp Melanchthon. Prima Pars Chronici Carionis Latine expositi et aucti multis & veteribus & recentibus Historijs, in narrationibus rerum Graecarum, Germanicarum et Ecclesiasticarum – (Und:) Secunda pars Chronici Carionis ab Augusto Caesare usque ad Carolum Magnum. 3 Bücher in 2 Teilen in 1 Bd.

Mit Porträtmedaillon Melanchthons in Holzschnitt auf Titelblatt von Teil 1 und Holzschnittdruckermarke auf Titelblatt von Teil 2. (12), 190, (14) Bll.; (8), 192, (16) Bll. Kl.-8vo. Schweinsldr. mit Platten- und Rollenstempel über drei Bünden mit hs. Rückenschild. Vorderdeckel mit Monogramm „M.W.S“ und datiert 1562. – Wittenberg, Georg Rhau Erben, 1562 (Tl. I) resp. 1561 (Tl. II).

Von Caspar Peucer besorgte Neuausgabe der auf Johann Carion zurückgehenden und von Philipp Melanchthon erweiterten Weltchronik. Der Astrologe, Mathematiker und Historiker Johann Carion (1499–1537) verfasste zu Beginn der 1530er-Jahre eine Chronik, die vielfach auf Deutsch und in einer Übersetzung von Hermann Bonnus auch auf Latein erschien. Nach Carions Tod überarbeitete Philipp Melanchthon (1497–1560) den Text und gab ihn neu heraus. Nach Melanchthons Tod übernahm dessen Schwiegersohn Caspar Peucer (1525–1602) die Herausgeberschaft der Chronik, zu der er 1569 einen dritten Teil erscheinen liess. – Der mit „M. W. S.“ monogrammierte und 1562 datierte, mit Platten- und Rollenstempel verzierte Einband zeigt auf der Vorderseite die Justitia, unterlegt von einer dreizeiligen Legende „Iusticie quisquis picturam lumine cernis dic deus est Iustus Iustao“. Auf der Rückseite figuriert Lucretia mit dem Dolch, darunter die dreizeilige Legende „Casta tulit magna formae Lucretia laude actat mages“ – VD16 M 2706 (Tl. II) und M 2707 (Tl. I). – Ecken bestossen, Einband und Inhalt stellenweise leicht fleckig. Ausführliche zeitgen. hs. Notizen auf vorderem Vorsatz. Hs. Eigentumsvermerk „Sulzer 1822“ auf dem Titelblatt und dem fliegenden Blatt verso. – Best.-Nr. 25351