Bild | Titel | Beschreibung | Kauf |
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(Zimmermann, Johann Georg Ritter von). Von dem Nationalstolze. |
Zimmermann, Johann Georg. Von dem Nationalstolze.Mit Titelkupfer, nach Johann Ludwig Aberli gest. von Adrian Zingg, und einer Titelvignette von A. Zingg. XXXIV, 312 SS. 12mo. HLdr. d. Zt. mit Rückenschild und Rückenvergoldung (Gelenke restauriert). – Zürich, Heidegger und Compagnie, 1758. Erste Ausgabe von J. G. Zimmermanns (1728-1795) anonym erschienener philosophischer Schrift über den Nationalstolz, die, in stets wieder überarbeiteter Form, in insgesamt sechs Auflagen zu Lebzeiten des Autors erschien. Weit mehr als die medizinischen Schriften des in Brugg geborenen Arztes, Schüler Hallers, waren es die philosophischen Abhandlungen – es gingen 1756 die “Betrachtungen über die Einsamkeit” voraus –, die dem Autor über die Schweiz hinaus Bekanntheit verschafften. Als in Brugg geborener bernischer “Aus-Burger” widmete Zimmermann das vorliegende Werk dem Berner Patrizier Beat Siegmund Ougspurger (1702-1771), der ob dem ironisch(?)-devoten Ton der Widmung und der allgemein zynischen Haltung des Autors wenig erbaut war. Auf sein Verlangen hin wurde aus allen noch nicht verschenkten oder verkauften Exemplaren die Widmung (SS. I-XII) herausgenommen. Das vorliegende Exemplar gehört zu den erstausgelieferten Exemplaren mit vorhandener Widmung. Auslöser dieser Abhandlung über den “bestrafenswürdigen”, auf Vorurteilen beruhenden bzw. den “vorteilhaften”, auf Leistung beruhenden Nationalstolz war, wie Zimmermann in der Vorrede darlegt, ein Auftrag des Maurer Gerichtsherrn und Kupferstechers David Herrliberger, für dessen “Ehrentempel” ein Vorwort zu verfassen. “Der Gedanke vom Nationalstolz ging mir bald darauf durch den Kopf, und er schien mir zu diesem Zweck bequem. Aber ich fieng kaum an zu schreiben, so war die Einleitung bald so gross, als das Buch dem sie sollte vorgesezet werden, und ich sah die Möglichkeit nicht, mich näher einzuschränken.” Herrliberger war denn auch mit einer Kurzvariante nicht glücklich und verzichtete schliesslich ganz auf den Abdruck von Zimmermanns Vorrede. Das Titelkupfer zeigt den Chan der Tartaren wie er “in seinem Gezelte bey Milch und Pferdefleisch gespiesen hat” (S. 48), während die Titelvignette einen weiblichen Akt mit Spiegel, was zugleich auf die verwerfliche “Eitelkeit” wie auf die lobenswerte “Klugheit” hinweist, darstellt. – Goedeke IV/1, 482, 8; Graesse VII, 516; Ischer 10; ADB XLV, 274; Geiser, Aberli, Nr. 86; Leemann-van Elck, Zürcher. Buchilllustration (1952), 145. – Spuren eines alten Besitzerstempels auf dem Titel. Das Titelkupfer mit rest. Einriss am Plattenrand. Innen sauber. – Best.-Nr. 335 |
CHF 1940.— |