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B(riguet), Seb(astien).
Concilium Epaunense assertione clara et veridica loco suo, ac proprio fixum in Epaunensi Parochiâ Vallensium seu Epaunae Agaunensium vulgo Epenassex.

. Concilium Epaunense assertione clara et veridica loco suo, ac proprio fixum in Epaunensi Parochiâ Vallensium seu Epaunae Agaunensium vulgo Epenassex.

Mit Holzschnitt-Vignette auf dem Titel und am Schluss. 80 SS. Kl.-8vo. Ppbd. d. Zt. mit reicher floraler Goldprägung und hs. Rückenschild (Rückenbezug mit Bruchstellen, wenige Flecken).Sedunum (Sitten), Michael Mayer, (1741).

Erste und einzige Ausgabe dieser bereits von Haller als “ziemlich selten und unbekannt” bezeichneten Schrift des Sittener Domherrs und bischöflichen Kanzlers Sebastien Briguet (Sierre 1685–1746 Sion). Eingangs zählt Briguet die das Wallis zwischen 1714 und 1737 heimgesuchten Naturkatastrophen auf, bevor er auf die Ortschaft Epauna zu sprechen kommt, in der im Jahr 517 ein frühchristliches Konzil stattgefunden hat und die dann 562 von einem Bergsturz zerstört worden sein soll. “Nachdem er die Wahrheit der Epanischen-Kirchenversammlung befestiget hat, so widerlegt er die verschienene Meynungen über den Ort, wo solche gehalten worden. Ortelius nennt Pamiers in Frankreich, Labbaeus Yenne in Savoyen, Bertius Neus im Bernergebiet, andere Albon im Dauphiné u.s.f. Diese Meynungen verwirft er alle, und glaubt, die Kirchenversammlung seye ... zu Epenassex, einem in der Kirchgemeind St. Moritzen im Wallis gelegenen Ort, gehalten worden” (Haller). Abschliessend liefert Briguet den vom Burgunderkönig Sigismund ausgestellten Stiftungsbrief des Klosters St. Maurice im Wortlaut. Während Hans Jacob Leu 1752 im VI. Band seines “Allgemeinen Helvetischen, Eydgenössischen oder Schweizerischen Lexicons” unter dem Eintrag “Epaona, Epauna, oder Epaunum” Briguets These von Epauna als einem untergegangenen Ort bei St. Maurice noch nachzeichnet, stellt Haller diese 30 Jahre später in Frage, indem er einerseits anführt, dass Avitus (Erzbischof von Vienne 460–527) geschrieben habe, er habe Epauna von seinem Bischofssitz aus sehen können und indem er andererseits anmerkt, Epenassex bezeichne im Patois nichts anderes als einen Ort, an dem man Hanf breche und kämme. Nach heutiger Erkenntnis fand das Konzil 517 unter dem Vorsitz des Königs Sigmund im burgundischen Epao unweit Vienne statt, und der Name des Ortes Epinassey, bei St. Maurice am Rande eines Schuttkegels des Wildbaches von St. Barthélemy gelegen, wird als von “épines” (Dornengebüsch) hergeleitet erklärt (Geogr. Lexikon der Schweiz II, S. 39f.). Neben der vorliegenden Schrift ist Briguet noch Verfasser der drei Jahre später ebenfalls bei Michael Mayer gedruckten “Vallesia Christiana”. – Haller III, 27; HBLS II, 357; vgl. Pfister, Kirchengeschichte der Schweiz I (1964), S. 31. Nicht bei Barth. – Titelblatt mit gelöschtem hs. Besitzvermerk. Alte hs. Einträge “rarissime” und “vol. imprimé à Sion en Valais rarissime” auf vord. u. hint. Innendeckel. Durchgehend leicht gebräunt. Insgesamt sehr gutes Exemplar dieses seltenen Druckes. – Best.-Nr. 432

CHF 1200.—
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