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Bullinger, Heinrich.
Isaias excellentissimus dei propheta, cuius testimoniis Christus ipse dominus et eius apostoli creberrimè usi leguntur, expositus Homilijs CXC. quibus non tam sensus Prophetae redditur, quàm usus et fructus eius in Ecclesia Christi, ostenditur.

. Isaias excellentissimus dei propheta, cuius testimoniis Christus ipse dominus et eius apostoli creberrimè usi leguntur, expositus Homilijs CXC. quibus non tam sensus Prophetae redditur, quàm usus et fructus eius in Ecclesia Christi, ostenditur.

Mit Wappen des Landgrafen von Hessen in Holzschnitt auf dem Titelblatt. (14) Bll. (das letzte leer), 352, (2) Bll. Folio. Blindgepr. Schweinsleder über vier Bünden und Holzdeckeln. Mit 2 Orig.-Messingschliessen. Titel von zeitgen. Hand auf dem Rücken und im Vorderschnitt (mit einigen Flecken; Hinterdeckel etwas berieben).Zürich, Christoph Froschauer, (27.) Februar 1567.

Widmungsexemplar Bullingers in zeitgenössischem Einband der Zürcher Werkstatt Jörg Schweizers – Erste und einzige Ausgabe von Bullingers 190 Homilien (Lehrpredigten) zum Propheten Jesaia in einem Exemplar mit eigenh. Widmung Heinrich Bullingers auf dem Titelblatt und in zeitgenössischem Zürcher Einband aus der Werkstatt Jörg Schweizers. Das Werk, zu dem Bullinger das Vorwort am 15. Februar 1567 abschloss und das gemäss Diarium am 27. Februar die Druckerei verliess, ist dem protestantischen Landgrafen Philipp I. von Hessen (1504–1567) gewidmet, der sich 1524 zur Reformation bekannt und diese 1526/27 in seinen Stammlanden durchgeführt hatte. Das Werk schliesst mit einer Biographie und Bibliographie zum Propheten Jesaia, verfasst vom Zürcher Professor für Altes Testament, Theodor Bibliander (1505–1564). – Bullingers eigenh. Widmung auf dem Titelblatt wurde – vermutlich schon vor längerer Zeit – bis auf wenige Reste radiert. Während – unter UV-Licht etwas deutlicher als von blossem Auge – “Heinrÿchus Bullingerus D[ono] D[edit]” noch einigermassen gut lesbar ist, so ist der Widmungsempfänger nurmehr schwierig zu eruieren. Am plausibelsten erscheint folgende Lesart: “D[omino] Joanne H[ertero] affini [charissim]o” oder “… [suo dilect]o”. – Johannes Herter (gest. 1573) stammt aus Wülflingen, war Provisor am Carolinum und zur Zeit des Erscheinens des vorliegenden Werks Pfarrer in Gachnang. In verschiedenen Briefen an Bullinger bezeichnet sich Herter als “affinis” (i. w. S. ‘Schwager’). Möglicherweise war Herter über seine Mutter mit Bullinger oder dessen Frau verwandt. In den Briefen lässt die Mutter von Johannes Herter Bullingers Frau mehrmals grüssen, und 1567 schreibt Bullinger an seinen Sohn Hans Rudolf: “Schwager Herter wüst besseren bescheid zuo gäben…”. Johannes Herter gehörte öfters zu Bullingers Widmungsempfängern. So erhielt er von ihm 1558 dessen Apokalypse-Predigten (Staedtke 327; StAZ, E II 346, 342r), 1559 den “Bericht wie die Verfolgten antworten sollen” (Staedtke 386; StAZ E II 453, 195.1), und 1560 figuriert er auf Bullingers Liste der Empfänger von dessen “Der Widertöufferen ursprung” (vgl. U. Leu: Heinrich Bullingers Widmungsexemplare seiner Schrift “Der Widertöufferen ursprung …”. In: Zwingliana XXVIII, 2001, S. 119ff.). Weitere Widmungsexemplare an Herter (so von Ludwig Lavater, Samuel Pellikan) in der ZB Zürich sind in der Bibliographie der Zürcher Drucke des 15. und 16. Jahrhunderts von Manfred Vischer zu finden. – Ein weiteres Indiz für einen Widmungsempfänger aus dem unmittelbaren Zürcher Umfeld ist der Einband. In der Regel ist es der Empfänger, der sein Buch binden lässt, und dies wäre bei Herter naheliegenderweise in Zürich der Fall. Vorder- und Hinterdeckel des Einbandes weisen ein äusseres Rollstempelband mit der sogenannten Salvator-Rolle (Christus den Retter, Johannes den Täufer, David und Paulus) und ein inneres Rollstempelband mit der Herrscher-Rolle (Kaiser Karl V., Papst Leo VI., König Ferdinand) auf, die beide in der Werkstatt des Zürich Buchbinders Jörg Schweizer (ab 1565) im Gebrauch waren. Verziert sind die Deckel im weiteren mit den ebenfalls von Schweizer verwendeten Knospenblumen- und Eichel-Stempeln (vgl. die Untersuchungen zu den Zürcher Einbänden durch Judith Steinmann in: Einbandforschung 7 [Oktober 2000], S. 9–11). – VD 16 B 9646; Adams B-3213; Staedtke 558; Vischer C-779; Rudolphi 638; Diarium (ed. Egli, 1904) 87, 18f. (“27. Feb. prodeunt in lucem impressae meae homiliae 190 in Isaiam prophetam”). Nicht bei Jackson, Knaake, Kuczynski und nicht im STC, (German). Dank an Urs Leu von der Zentralbibliothek Zürich und an Rainer Henrich vom Institut für Reformationsgeschichte der Universität Zürich für die Hilfestellungen beim Eruieren des möglichen Widmungsempfängers. – Das Titelblatt mit kleiner Perforation als Folge der Radierung der Widmung. Mit Ausnahme der ersten paar Blätter nahezu fleckenfreies und ungebräuntes Exemplar. – Best.-Nr. 6910

CHF 12000.—
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